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Individualistische Erfolgsmodelle

In individualistischen Erfolgsmodellen ist Erfolg nicht auf die Beziehung des Individuums zu seiner äußeren Umgebung oder seinen Platz in der Gesellschaft zurückzuführen, sondern vielmehr eine Frage der individuellen Leistung oder in einigen Fällen ein Maß für seine Beziehung zu Gott. Diese Modelle haben ihre Wurzeln ursprünglich im protestantischen Calvinismus und sind die typischen, die Sie in „Success“-Büchern sehen werden.

Zu den diskutierten Beispielen gehören

Das protestantische Arbeitsethik-Modell

Das amerikanische Erfolgsmodell

New-Age-Modell

Evangelische Arbeitsethik

Laut Max Weber (1904, 1905) war es Johannes Calvin, der die theologischen Lehren einführte, die sich mit denen Martin Luthers zu einer bedeutsamen neuen Arbeitsauffassung verbanden. Calvin war ein französischer Theologe, dessen Konzept der Prädestination revolutionär war. Im Mittelpunkt des kalvinistischen Glaubens standen die Auserwählten, jene Personen, die von Gott auserwählt wurden, um das ewige Leben zu erben. Alle anderen Menschen waren verdammt und nichts konnte das ändern, da Gott unveränderlich war. Es war zwar unmöglich zu wissen, ob eine Person zu den Auserwählten gehörte, aber man konnte aufgrund ihrer eigenen persönlichen Begegnungen mit Gott ein Gefühl dafür bekommen. Äußerlich war der einzige Beweis das tägliche Leben und die Taten der Person, und der Erfolg in den weltlichen Bestrebungen war ein Zeichen für die mögliche Einbeziehung als einer der Auserwählten. Eine Person, die gleichgültig war und Faulheit zeigte, gehörte mit Sicherheit zu den Verdammten, aber eine Person, die aktiv, streng und fleißig war, bewies sich selbst und anderen, dass sie zu den Auserwählten Gottes gehörte.

Calvin lehrte, dass alle Menschen arbeiten müssen, sogar die Reichen, denn zu arbeiten sei der Wille Gottes. Es war die Pflicht der Menschen, hier auf Erden als Gottes Werkzeuge zu dienen, die Welt nach Art des Reiches Gottes umzugestalten und ein Teil des fortwährenden Prozesses Seiner Schöpfung zu werden. Männer sollten nicht nach Reichtum, Besitz oder einem bequemen Leben lechzen, sondern Präsentationsmodell die Gewinne ihrer Arbeit in die Finanzierung weiterer Unternehmungen reinvestieren. Gewinne sollten also immer wieder reinvestiert werden, ins Unendliche oder bis ans Ende der Zeit. Die Verwendung von Gewinnen, um anderen zu helfen, sich von einem niedrigeren Existenzminimum zu erheben, verstieß gegen Gottes Willen, da Personen nur durch ihre eigene Arbeit nachweisen konnten, dass sie zu den Auserwählten gehörten.

Die Berufswahl und deren Ausübung zur Erzielung größtmöglichen Gewinns galt den Calvinisten als religiöse Pflicht. Das Streben nach unbegrenztem Profit nicht nur zu dulden, sondern auch zu fördern, war eine radikale Abkehr vom christlichen Glauben des Mittelalters. Außerdem hielt es Calvin im Gegensatz zu Luther für angemessen, einen möglichst verdienstvollen Beruf zu suchen. Bedeutete dies die Aufgabe des Familiengewerbes oder -berufs, war der Wechsel nicht nur erlaubt, sondern galt als religiöse Pflicht.

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